Der griechische Premier Giorgos Papandreou wird am heutigen Donnerstag sein Kabinett umbilden und am Sonntag die Vertrauensfrage stellen. So will der Sozialist regierungsfähig bleiben angesichts anhaltender Proteste im Land und den am Mittwoch gescheiterten Gesprächen mit der Opposition. Die Presse hält ihn für den richtigen Mann und fordert mehr Geld für Athen, auch von Banken.

Премьер-министр Греции Giorgos Papandreou в этот четверг будет реорганизовывать свой кабинет а в воскресенье поднимет вопрос о доверии. Таким образом представитель социалистов хочет остаться способным образовать правительство на фоне продолжительных протестов в стране и сорвавшихся переговоров с оппозицией. Пресса считает его настоящим мужчиной и требует больше денег для Афин, в т.ч. от банков.

Financial Times Deutschland - Deutschland
Premier ist der beste Mann
Dass Griechenlands Premier Papandreou die Vertrauensfrage stellt und nicht zurücktritt, findet die wirtschaftsliberale Financial Times Deutschland gut und richtig: "Für die Fehlentwicklungen der Vergangenheit kann man Papandreou nicht direkt verantwortlich machen, weil seine Partei erst im Oktober 2009 an die Macht gekommen ist. Seit Ausbruch der Schuldenkrise hat der Sozialdemokrat so ziemlich alles getan, was die Europäer und der Internationale Währungsfonds (IWF) von ihm verlangt haben - für sein eigenes Volk offensichtlich zu viel. ... Fachlich hat wahrscheinlich ohnehin keiner bessere Voraussetzungen, Griechenland aus dem Sumpf zu ziehen. Aber politisch umsetzen können sein Programm augenscheinlich nur alle zusammen. Auch die Opposition muss die Einschnitte mittragen. Gerecht wäre das." (16.06.2011)

Financial Times Deutschland - Германия
Премьер - самый настоящий мужчина
То, что премьер-министр Греции Papandreou поднимает вопрос о доверии и не уходит в отставку, экономическая либеральная газета Financial Times Deutschland считает правильным: "Papandreou  нельзя призвать к ответу непосредственно за ошибочное развитие в прошлом, потому что его партия пришла к власти лишь в мае 2009. С начала долгового кризиса этот представитель социал-демократов сделал все, что от него требовали европейцы и МВФ - для своего народа очевидно даже слишком много. ...  В данной специфике вряд ли кто-либо обладает лучшими предпосылками для спасения Греции из болота. Но политическая реализация его программы возможна, по-видимому, лишь всем миром. Оппозиция тоже должна участвовать в преодолении данного перелома. Это было бы справедливо." (16.06.2011)

Tiroler Tageszeitung - Österreich
Schuldenerlass notwendig
Zur Rettung Griechenlands müssen die EU-Länder sowie private Gläubiger einen Schuldenerlass gewähren und selbst in die Tasche greifen, meint die liberal-konservative Tiroler Tageszeitung: "Dass nach dem finanziellen jetzt auch noch ein politisches Chaos auszubrechen droht, ist bitter genug. Aber welche Regierung in den nächsten Monaten auch immer am Ruder sein wird: Sie muss unter dem massiven Druck aus dem Ausland und trotz Massenprotesten im Land zu retten versuchen, was kaum noch zu retten ist: Mit neuen, beinharten Sparprogrammen, welche dann leider auch die lahmende Konjunktur und damit die Steuereinnahmen noch weiter nach unten reißen, und mit dem Abverkauf von Familiensilber. Eine Spirale nach unten, die aus eigener Kraft nicht zu stoppen ist. Den EU-Ländern bleibt gar nichts anderes übrig, als weitere Milliarden für Athen lockerzumachen, um Schockwellen an den internationalen Finanzmärkten zu verhindern. ... Und zahlen kann nicht immer nur die öffentliche Hand, sondern auch private Gläubiger, sprich vor allem Banken und Versicherungen." (16.06.2011)

Tiroler Tageszeitung - Австрия
Необходимо списание долгов
Для спасения Греции страны ЕС и частные кредиторы должны предоставить списание долгов и прибегнуть к своим средствам, считает либерально-консервативная газета Tiroler Tageszeitung: "И так достаточно горько уже то, что после финансовой ситуации может разразиться политический хаос. Но какое правительство не управляло бы в следующие месяцы: под массивным давлением из-за границы и несмотря на протесты внутри страны, оно должно попытаться спасти то, что едва ли можно еще спасти. 

Quelle vom 16.06.2011

Letzte Chance für Griechenland
Athen wird die nächste Kreditrate aus dem Rettungspaket nur erhalten, wenn das Parlament weitere Sparmaßnahmen beschließt. Darauf haben sich die Finanzminister der Euro-Länder am Montag in Luxemburg nach wochenlangen Debatten geeinigt. Das ist Athens letzte Chance, meint die Presse und fordert neue Strukturen für Europa, um schneller zu entscheiden.

GПоследний шанс Греции
Афины получат очередной транш из пакета финансовой помощи лишь в том случае, если парламент примет последующие решения об ужесточении финансовой политики. Об этом договорились министры финансов стран ЕС в понедельник в Люксембурге после долгих дебатов, длившихся несколько недель. Это - последний шанс для Афин, считает пресса и требуют новые структуры, чтобы быстрее принять решение.

IWF wählt Europäerin Lagarde

Der Verwaltungsrat des Internationalen Währungsfonds hat die französische Finanzministerin Christine Lagarde am Dienstagabend einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt. Sie übernimmt den Posten von ihrem Landsmann Dominique Strauss-Kahn, der wegen des Vorwurfs sexueller Nötigung zurückgetreten ist. Während einige Kommentatoren Europas Gewicht bestätigt sehen, halten andere Lagarde für eine Verwalterin des Übergangs.

МВФ выбирает Lagarde

Во вторник вечером административный совет Международного Валютного Фонда единогласно выбрал своим новым президентом министра финансов Франции Christine Lagarde. Она займет пост своего соотечественника Доминик Стросс-Кана, который ушел в отставку из-за обвинений в сексуальном домогательстве. В то время, как некоторые комментаторы Европы видят весомость Евро-Зоны, другие считают Lagarde управленцем переходного периода.

Libération - Frankreich
Wahl beweist Europas Stärke
Die Wahl der Französin Christine Lagarde ist ein klares Zeichen für die Stärke der Euro-Zone, meint die linksliberale Tageszeitung Libération: "Wer hätte auch nur einen Euro darauf gewettet, dass es Frankreich noch einmal schafft seinen Kandidaten auf den Chefsessel der mächtigsten internationalen Organisation zu hieven? Vor allem nach dem Skandal um Dominique Strauss-Kahn. Man darf den Franzosen zu ihrem Geschick bei diesem diplomatischen Meisterstück gratulieren und daraus folgenden Schluss ziehen: Wenn Europa mit vereinter Stimme spricht, hat es bessere Chancen, seinen Interessen Gehör zu verschaffen. ... Die Nominierung von Christine Lagarde erinnert uns nützlicherweise daran, wie mächtig die Euro-Zone ist. Die Finanzministerin hat nicht gewonnen, weil sie Französin ist, sondern weil sie die europäische Währungsunion verkörpert hat. Selbst krisengeschüttelt leistet der Euro noch einen erheblichen Beitrag zur Stabilität der globalen Finanzwelt, auch wenn diese natürlich schwierig zu erreichen ist. Gut, dass das bestätigt wurde." (29.06.2011)

Libération - Франция
Выбор доказывает силу Европы
Выбор француженки Christine Lagarde - это явный признак силы Евро-Зоны, считает лево-либеральная газета Libération: "Кто бы мог поспорить хотя бы на 1 евро, что Франция еще раз сможет посадить своего кандидата в директорское кресло самой мощной международной организации? И прежде всего после скандала с Домиником Стросс-Каном. Французов можно поздравить с удачей в этом дипломатическом маневре и сделать следующий вывод: если Европа будет говорить единым голосом, то у нее открываются хорошие возможности быть услышанными в отношении своих интересов. ... Выдвижение Christine Lagarde полезным образом напоминает нам о том, насколько сильна Евро-Зона. Министр финансов победил не потому, что она француженка, а потому что она воплощает европейский валютный союз. Даже в потрясениях кризиса Евро вносит существенный вклад в стабилизацию глобального финансового мира, даже когда трудно добиться этой стабилизации. Хорошо, что это в очередной раз подтвердилось." (29.06.2011)

Merkel macht kleine Fortschritte

Wenige Stunden vor dem Sondergipfel der Euro-Länder am heutigen Donnerstag haben Deutschland und Frankreich sich auf eine gemeinsame Position zu neuen Griechenland-Hilfen geeinigt. Der Presse zufolge muss die zögerliche Bundeskanzlerin noch weitere Schritte machen, denn ohne eine schnelle Lösung für Griechenland zerfällt Europa.

Меркель делает маленькие шаги вперед.

За несколько часов до внеочередного саммита евро-стран в сегодняшний четверг Германия и Франция договорились о совместной позиции по отношению к помощи для Греции. Согласно прессе, неторопливая Меркель должна сделать следующие шаги, потом что без быстрого решения греческой проблемы Европа распадется.

El País - Spanien
Deutsche Tabus brechen
Auf dem EU-Gipfel und vor allem auf Bundeskanzlerin Angela Merkel lastet ein enormer Druck, stellt die linksliberale Tageszeitung El País fest: "Die Zeit läuft ab. Auch der Handlungsspielraum wird immer enger. Es wird der Moment kommen, vielleicht schon heute, in dem das Schicksal des Euro besiegelt wird. Das hängt von Angela Merkel ab, der mächtigsten aber auch stursten Frau der Welt. Seit eineinhalb Jahren geht sie nur zögerlich voran und handelt gegen die von ihr selbst aufgestellte Maxime: Fällt der Euro, fällt auch Europa. Keiner will sich mehr selbst täuschen angesichts der griechischen Schuldenkrise. Aus dem Labyrinth, in das wir geraten sind, indem wir Deutschlands wachsender Aversion gegen die europäische Integration gefolgt sind, gibt es nur einen Ausweg: mehr europäische Integration. Auch wenn man dafür einige deutsche Tabus brechen muss, die alles das verbieten, was aus der EU eine Union des Finanzausgleichs macht: Sei es die Rettung der zahlungsunfähigen Länder, die Ausgabe von Euro-Anleihen oder der Ankauf abgewerteter Schulden durch die Europäische Zentralbank." (21.07.2011)

El País - Испания
Слом германского табу
На Саммит Евросоюза и прежде всего на бундесканцлера Ангелу Меркель возлагается огромный груз, констатирует лево-либеральная газета El País: "Время уходит. Возможности тоже сокращаются. Наступит момент, возможно уже сегодня, когда когда будет определена судьба Евро. Это зависит от Ангелы Меркель - самой могущественной, но и самой упрямой женщины мира. Вот уже полтора года она продвигается вперед осторожно-выжидательно и поступает вопреки тех максим (принципов), которые сама же и установила: если упадет Евро, то упадет Европа. Никто больше не хочет строить иллюзий в отношении греческого долгового кризиса. Из лабиринта, в котором мы оказались, следуя растущей антипатии Германии против европейской интеграции, существует лишь один выход: еще больше европейской интеграции. Даже если при этом нужно будет разрушить некоторые германские табу, которые запрещают все, что превращает ЕС в союз финансового равновесия: будь то спасение неплатежеспособных стран, расходование европейских займов или скупка обесцененных долгов ЕЦБ." (21.07.2011)

Quelle